Der Pfingstsonntag ist wie der Pfingstmontag in ganz Österreich ein gesetzlicher Feiertag. Der genaue Termin errechnet sich nach dem Osterfest und liegt exakt 50 Tage nach Beginn der Osterzeit an Karsamstag bzw. 49 Tage nach Ostersonntag. Entsprechend war die ursprüngliche griechische Bezeichnung für Pfingsten auch „pentēkostē hēméra“ was „50. Tag“ bedeutet. Das Wort „pentēkostē“ für die Zahl „50“ bildet auch die etymologische Grundlage für den deutschen Begriff Pfingsten. Gefeiert wird die Ausgießung des Heiligen Geistes.
Kulinarisch werden in manchen Regionen Österreichs Pfingstbrezen gebacken
Was wird an Pfingsten gefeiert?
Pfingsten ist eines der ältesten christlichen Feste und wurde bereits im Jahr 130 erwähnt, wobei die explizite Definition als christliches Fest auf das vierte Jahrhundert datiert. Bis zur selben Zeit feierte man gleichzeitig Christi Himmelfahrt, was sich später jedoch zu einem eigenen Fest herausbildete. Des Weiteren existierten Parallelen zum jüdischen Schawuot-Fest, die sich aus der Apostelgeschichte (Kap. 2) herauslesen lassen. Demnach kamen die Apostel und Jünger Jesu nach dessen Tod am Schawuot in Jerusalem zusammen, als der Heilige Geist erschien und Ihnen ermöglichte, einander zu verstehen und in allen Sprachen der Welt zu sprechen. Mit diesem Verständnis wurde kurzfristig die Teilung in unterschiedliche Sprachen gemäß der alttestamentarischen Turmbau zu Babel- Erzählung überwunden. Pfingsten gilt seither als Geburtsstunde der Kirche. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass das jüdische Pendant eine ähnliche Bedeutung trägt und in diesem Fall die Offenbarung der Tora gegenüber Mose feiert.
Gemäß der katholischen Liturgie endet am Pfingstsonntag offiziell die Osterzeit und es beginnt wieder die Zeit im Jahreskreis.
Auf welche Weise wird Pfingsten gefeiert?
Pfingsten wird in Österreich vor allem nach der römisch-katholischen Liturgie gefeiert. Auftakt zu dem Hochfest ist das Abendgebet am Samstag vor Pfingsten. Während der Heiligen Messe werden besondere Lieder gesungen und das österliche Heilswerk gilt als vollendet. Des Weiteren endet an Pfingsten die neuntägige Pfingstnovene.
Welche Bräuche kennzeichnen Pfingsten in Österreich?
In Österreich ist Pfingsten mit einer Reihe unterschiedlicher Bräuche verbunden. Im Salzburger Land entzündet man beispielsweise das Pfingstfeuer. In früheren Jahren wurden brennende „Werchflocken“ auf die Besucher des Pfingstgottesdienstes gestreut und von den Männern mit Hüten aufgefangen. Ebenfalls werden in verschiedenen Teilen Österreichs Pfingstkerzen am Frühstückstisch entzündet.
Ebenso eine alte Tradition ist die der „Unfugnacht“, die von Samstag auf Pfingstsonntag mit jeder Menge Diebstählen aus den Vorgärten einher geht. Diese werden dann auf dem Marktplatz der jeweiligen Gemeinde präsentiert und dürfen zurückgeholt werden.
Kulinarisch werden in manchen Regionen Österreichs Pfingstbrezen gebacken, was ursprünglich ein böhmischer Brauch ist.
Zuletzt ist der Pfingstlotter zu erwähnen, der durch den Autor Peter Rosegger besonders bekannt wurde. Die Rede ist dabei von einer Puppe aus Stroh, die in einigen Gegenden der Steiermark auf die Dächer von Häusern gesetzt wird, in denen ledige Mädchen leben.