Karsamstag

Feiertag Datum Gesetzlicher Feiertag in

Unter den kirchlichen Feiertagen nimmt der Karsamstag eine Sonderstellung ein. Nach katholischem Glauben handelt es sich um den einzigen Tag des Jahres, an dem keine Sakramente vergeben werden und keine heilige Messe gefeiert wird. Dies ist erst wieder mit Beginn der Osternacht möglich, die seit dem Jahr 1951 am Karsamstag ab 20 Uhr gefeiert werden darf. Der Karsamstag folgt unmittelbar auf den Karfreitag und markiert das Ende der Fastenzeit, die am Aschermittwoch begonnen hat. Die Vorsilbe „Kar-“ geht auf das althochdeutsche Wort „kara“ für Trauer oder auch Klage zurück. In Österreich ist der Karsamstag kein gesetzlicher Feiertag. Im Burgenland dürfen jedoch keine Kinofilme gezeigt werden und in Kärnten sind bis 14 Uhr Veranstaltungen verboten. Eher eine freiwillige Regelung ist die Schließung der meisten Geschäfte ab Mittag, was 2012 nach Protesten von Gewerkschaften und Bevölkerung so entschieden wurde. Der Termin für den Karsamstag kann variieren und orientiert sich am Osterfest. Gewählt wird der Samstag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr.

Altar in der Kirche

An Karsamstag verbleibt der Altar traditionell ohne Schmuck.

Worauf geht der Karsamstag zurück?

Der Karsamstag gilt als Tag der Grabesruhe Jesu, der am Karfreitag gekreuzigt wurde und an Ostern auferstanden ist. Da der Sabbat (Samstag) nach jüdischem Glauben ein Ruhetag ist, wurde Jesus bereits am Freitag begraben. Der Karsamstag wird vielerorts auch „stiller Samstag“ genannt, was mit der Stille nach Jesu Tod zusammenhängt. Der Begriff „Ostersamstag“ ist übrigens unzutreffend, denn dieser ist erst eine Woche später, unmittelbar vor dem Weißen Sonntag.

Wie wird der Karsamstag gefeiert?

Insbesondere in Österreich wird in vielen Kirchen ein so genanntes „Heiliges Grab“ errichtet. Während der Altar traditionell ohne jeden Schmuck verbleibt, wird an einer Stelle der Kirche ein liegendes Kreuz platziert und ein Bild des ruhenden Christus’ daneben gestellt. Dieses heilige Grab wird durch eine Kniebeuge gewürdigt und bleibt bis zur Feier der Osternacht (ab 20 Uhr) bestehen. Mancherorts ziehen auch Kinder mit Ratschen und Klappern durch die Orte und weisen auf die Gebetszeiten hin.