Fronleichnam ist in ganz Österreich gesetzlicher Feiertag, wenngleich dem Fest lediglich in der katholischen Kirche ein entsprechender Rang zukommt. Der Termin orientiert sich an Ostern und Pfingsten und liegt exakt 60 Tage nach Ostersonntag. Hieraus ergibt sich, dass Fronleichnam durchweg auf einen Donnerstag fällt.
Fronleichnam: „Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi“
Warum wird Fronleichnam gefeiert?
Die Herkunft des Fronleichnamsfestes datiert auf das 13. Jahrhundert. 1215 wurde die Transsubstantiationslehre (die Wandlung sorgt dafür, dass wahrhaft Leib und Blut Christi vorliegen) im Rahmen des vierten Laterankonzils zum Dogma erhoben. 1264 war es eine Bulle des damaligen Papstes Urban IV. der ein Hochfest für die gesamte katholische Kirche ausrief.
Dadurch, dass sich der Reformator Martin Luther im Jahr 1530 explizit gegen Fronleichnam wandte, wurde das Fest in der Folgezeit zu einem regelrechten Symbol für die Gegenreformation. Nach dem Konzil von Triest (1545 bis 1563) wurde auch die Fronleichnamsprozession allgegenwärtig, die allerdings auch zuvor schon an manchen Orten praktiziert wurde. Die Festlegung des Feiertages auf einen Donnerstag geht auf Papst Johannes XXII. und das Jahr 1317 zurück.
Der religiöse Kontext, innerhalb dessen Fronleichnam gefeiert wird, ist dem des Gründonnerstages vergleichbar. Der Name stammt aus dem Mittelhochdeutschen und lässt sich vereinfacht als „Leib des Herrn“ oder auch „dem Herrn zugehöriger Leib“ übersetzen. Die offizielle Bezeichnung lautet seit den 1960er Jahren „Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi“ (Sollemnitas Sanctissimi Corporis et Sanguinis Christi).
Auf welche Weise wird Fronleichnam in Österreich gefeiert?
Neben der heiligen Messe, die traditionell als Hochamt gefeiert wird, ist insbesondere die Tradition der Fronleichnamsprozession zu nennen. Dabei wird eine Hostie als „Leib Christi“ in einer Monstranz durch die Straßen getragen und dabei von einem prachtvollen Baldachin (symbolisch für den Himmel) geschützt.
Speziell in Österreich wurde der Weg der Fronleichnamesprozession in den Dörfern speziell gewürdigt, indem dort nur schweres Getreide wie Roggen und Weizen gepflanzt werden durfte, da andere Pflanzen als nicht würdig galten. Des Weiteren wurden und werden die Straßen mit Birkenzweigen geschmückt. Auch Fähnchen, Bilder und Ornamente spielen eine Rolle.
In Hallstadt im Salzkammergut steht an Fronleichnam der Hallstätter See im Mittelpunkt und auch auf dem Traunsee sowie in Aschach an der Donau wird die Fronleichnamsprozession auf das Wasser verlegt.