In Österreich ist der Dreikönigstag am 6. Januar ein landesweit geltender gesetzlicher Feiertag. Wirft man einen Blick auf die Geschichte dieses christlichen Festes, so steht dieses genau genommen unter dem Zeichen der Erscheinung des Herrn (Epiphanias) bzw. der Taufe Jesu. Die Heiligen Drei Könige kamen erst einige Jahre später ins Spiel. Zudem existieren Traditionen, an denen der 6. Januar gleichzeitig der Neujahrstag oder auch der Erste Weihnachtstag ist. Diese Verschiebung hängt zum Teil mit dem Wechsel vom Julianischen zum Gregorianischen Kalender im Jahr 1582 zusammen.
Sternsinger bringen den Segen "C+M+B - Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus".
Worauf gründet die Tradition des Dreikönigstags?
Dass der 6. Januar ein Feiertag ist, stammt noch aus der ägyptisch-hellenischen Epoche, also aus vorchristlicher Zeit. Seinerzeit wurde die Geburt des Sonnengottes Aion gefeiert und auch im alten Rom existierten vergleichbare heidnische Kulte. Die Ostkirche setzte dem bereits im zweiten Jahrhundert das Epiphanias- oder Theophaniefest entgegen, das sich bald durchsetzen sollte. Die Zuordnung zu den heiligen drei Königen datiert erst auf spätere Zeiten und auch die Taufe Jesu wird mitunter auf dieses Datum gelegt.
Bei den heiligen drei Königen handelt es sich möglicherweise auch um Magier oder Sterndeuter. In der Bibel wird der Besuch an der Krippe Jesu erwähnt, doch erst im sechsten Jahrhundert tauchen die Namen Caspar, Melchior und Balthasar auf. Dennoch handelt es sich um eines der ältesten christlichen Feste.
Welche Bräuche prägen den Dreikönigstag in Österreich?
Der Dreikönigstag wird in Österreich vor allem von Dreikönigsaktionen der jeweiligen Diözesen begleitet. Kinder ziehen als Sternsinger verkleidet von Haus zu Haus und bringen dort mit Kreide den Segen C+M+B (Christus Mansionem Benedicat bzw. Christus segne dieses Haus) gemeinsam mit der Jahreszahl an. In diesem Kontext wird stets Geld für einen guten Zweck gesammelt.
In ländlichen Gebieten Österreichs findet sowohl am Vorabend von Neujahr als auch an Dreikönig das Räuchern statt, was auch einen Bezug zu den Rauh- bzw. Rauchnächten herstellt. Der Rauch entstammt den an Palmsonntag geweihten Palmzweigen und wird von Gebeten begleitet. In Kärnten existiert zudem die Figur der „Pehtra Baba“, einer alten zerlumpten Frau, die Süßigkeiten verteilt und Würste fordert.
Im Innviertel zieht man am Vorabend des Dreikönigstags verkleidet von Haus zu Haus und vertreibt die bösen Geister. Im Raurisertal und anderen Regionen findet das vergleichbare Schnabelperchten oder andere Geisteraustreibungsrituale statt.